Der Feuilletonüberblick "Perlentaucher" fasst einen Meinungsbeitrag von Joachim Güntner in der...
(JE) Der Vorstandsvorsitzende der Axel Springer AG, Dr. Mathias Döpfner, kündigte in einem Brief zum Jahreswechsel 2008/9 an, "alle Feiern, Empfänge, Galas, die wir in den vergangenen Jahrzehnten mit großer Freude gemeinsam mit den Freunden unseres Hauses gefeiert haben, im Jahr 2009 ausfallen lassen – vom Neujahrsempfang über den B.Z.-Kulturpreis, Die Goldene Kamera der HÖRZU bis hin zu den verschiedenen Sommerfesten und dem Goldenen Lenkrad der BILD am SONNTAG...
(JE) Klagen über eine (zu) große Zahl von Kultur- und vor allem Literaturpreisen in Deutschland sind nicht neu, haben das "Handbuch der Kulturpreise" seit den 70er Jahren beschäftigt. Und in der Tat: vergleicht man die hiesigen Verhältnisse mit denen anderer großer europäischer Länder, scheint die Lage eher unübersichtlich, selbst wenn man die mit den bisherigen Handbüchern geschaffene, relative Transparenz dagegen hält.
Einen - im FAZ-Net immer noch nachlesbaren - Beitrag zu diesem Thema in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 30. April 2008, der in der Öffentlichkeit viel diskutiert wurden, nutzte Oliver Jungen allerdings zu einem Rundumschlag gegen das gesamte System – sowie zur Klage in eigener Sache über zu bedauernde Feuilletonisten, die sich mit dessen Ergebnissen herumschlagen müssen:
"Hunderte von öffentlichen und privaten Literaturpreisen sind auf die deutschsprachige Literatur niedergegangen, haben sie sanft unter sich begraben. Meldung um Meldung sendet ein Literaturredakteur in den Orbit, manchmal fünf am Tag. Sie verstopfen nicht nur den Stehsatz.
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