Journalistenpreise: Hans Leyendecker stellt Kriterien in Frage
(ajw) Das PRESSEPORTAL der dpa konfrontiert uns Ende Januar 2019 mit einem bemerkenswerten Nachklapp zum "Fall Relotius", der vor einigen Wochen die Medienwelt aufgemischt hatte. Nachdem Claas Relotius in mehreren Artikeln Fälschungen oder Erfindungen nachgewiesen wurden, gab er im Dezember 2018 den Deutschen Reporterpreis zurück, den er zuvor viermal gewonnen hatte, zuletzt 2018 nach Meinung der Jury für einen Artikel "von beispielloser Leichtigkeit, Dichte und Relevanz, der nie offenlässt, auf welchen Quellen er basiert". In einem Interview mit dem Medienmagazin journalist übt allerdings Hans Leyendecker, früher beim SPIEGEL und zuletzt bei der Süddeutschen Zeitung eine journalistische Instanz, so etwas wie branchenbezogene Selbstkritik. Relotius könne nämlich durchaus auch als "Opfer des Hypes um Journalistenpreise" gesehen werden: ....
Warum wir keine einmaligen Ausschreibungen veröffentlichen
(JE) Gerade schreibt uns das Konfuzius-Institut Nürnberg-Erlangen, dass man am 02. Mai 2016 das zehnjährige Jubiläum feiern wird und aus diesem Anlass mit Unterstützung des Amts für Internationale Beziehungen der Stadt Nürnberg einen Künstlerwettbewerb zum Thema "Konfuzius" ausschreibt. Und dann natürlich: "Ist unsere Ausschreibung geeignet, in Ihre Datenbank aufgenommen zu werden?". Da wir wie Altmeister Konfuzius stets um Gleichmut und normalerweise auch um Harmonie bemüht sind, würden wir eigentlich gerne diesen und vielen anderen Wünschen nach einer Veröffentlichung auch einmaliger Ausschreibungen entsprechen. Gut konfuzianisch gedacht, könnte man da manches über die Vielfalt menschlichen Strebens lernen. So erhoffen sich der Geest-Verlag (Vechta) und das Emsland Moormuseum (Geeste) Lyrik und Kurzgeschichten für eine Anthologie rund ums Moor, die im Frühjahr 2016 erscheinen soll oder, schon vor einiger Zeit, das H-TEAM (München) zum 5-jährigen Jubiläum der Veranstaltungsreihe "Soziales trifft Kunst und Kultur" Beiträge für ihren Künstler-Wettbewerb...
...verzeichnete zum Ende des Jahres 2013 unser neues Namensregister!
Das schon länger angekündigte, bisher aus technischen und redaktionellen Gründen aber nicht zu realisierende Namensregister (s. oben unter "Register") konnte jetzt endlich freigeschaltet werden: Dank der Bemühungen von Webmaster Jörg Torkler und der redaktionellen Unterstützung von Ingo Brünglinghaus gibt es nun wieder - wie schon in den früheren Druckausgaben des "Handbuchs der Kulturpreise" - ein eigenes alphabetisches Verzeichnis für die durch Preise und andere Fördermaßnahmen Ausgezeichneten.
Was wollen die Nutzer?
Sie als Besucher dieser Informations-Plattform haben es sicher schon bemerkt: In den letzten Wochen und Monaten wurden viele der knapp 5.000 Einträge aktualisiert.So mancher Preis oder Wettbewerb musste dabei leider auch – u.a. in Folge der aktuellen Finanz- oder Haushaltskrise – als inzwischen "eingestellt" oder zumindest "ruhend" markiert werden.
In der Sommerpause 2011 erreichte uns die traurige Mitteilung, dass Annette Brinkmann, M.A. am 2. Juli 2011 für uns alle unerwartet nach langer, schwerer Krankheit gestorben ist.
Kulturpreise sind nicht nur eine bewährte und oft traditionsreiche Form der Ehrung für erfolgreiches künstlerisches und publizistisches Schaffen - sie sind auch ein unentbehrliches Element der Förderung und Ermöglichung von Kunst und Kulturvermittlung. Die Zahl der regelmäßigen Kulturpreise und -stipendien der öffentlichen Hand sowie von Stiftungen, Verbänden oder privaten Initiativen in Deutschland hat im letzten Jahrzehnt weiter zugenommen und liegt heute, je nach Zählweise, schon bei etwa 2.500 ("Preisnamen") oder 4.500 ("Preiseinheiten").
Die zuletzt genannten Einschränkungen erklären sich nicht zuletzt aus der Hauptaufgabe des Handbuchs und dieser Internet-Präsenz, nämlich: Das "Handbuch der Kulturpreise" - und entsprechend auch seine Internetversion - soll mehr Transparenz im unübersichtlichen Feld der individuellen Künstler- und Kulturförderung in Deutschland schaffen.
Von Prof. Dr. Andreas Joh. Wiesand, Herausgeber des "Handbuchs der Kulturpreise" und seiner Webversion www.kulturpreise.de
Vor 40 Jahren wurde vom damaligen Bundesinnenminister Gerhart Rudolf Baum das erste "Handbuch der Kulturpreise" vorgestellt – nach mehreren Druckausgaben inzwischen primär als Internet-Angebot erhältlich. Grund genug, einmal mehr über ein deutsches Phänomen nachzudenken: die gelegentlich beklagte "Preiseflut" und ihre möglichen Funktionen.